Teerschweler

Teerschweler, Teerbrenner, Kohlenschweler, carbonarii

Familienforscher mit (Pacht-)Schäfern oder (Pacht-)Müllern als Vorfahren haben wegen des unsteten Berufes derselben bei der Ahnenforschung große Schwierigkeiten zu überwinden. “Das Wandern ist des Müllers Lust” heißt es nicht ohne Grund im Volkslied! Oft helfen dann nur Zufall oder langwierige Suche weiter.

Dieselben Erfahrungen konnte der Verfasser bei seinen Teerschwelervorfahren machen. Fast keiner hat am Geburtsort geheiratet, nur wenige sind dort gestorben! 
Teerschweler mussten nämlich ihre Arbeits- und Wohnstätte verlassen, wenn der Baumbestand – Kiefern wegen der harzreichen Stubben – zurückging oder wenn sie bei der Subhastation (öffentlichen Versteigerung) nicht wieder den Zuschlag bekamen. Meist wurden Pachtverträge mit einer Laufzeit von 18 Jahren vom (Groß-)Herzoglichen Forstkollegium abgeschlossen. Aufgrund des häufigen Ortswechsels kann geschlossen werden, dass Teerschweler, auch Teerbrenner, Kohlenschweler oder carbonarii genannt, frei und nicht untertan waren.

Bei der Ahnenforschung musste deshalb der Verfasser aus den oben geschilderten Gründen auf verschiedene Quellen zurückgreifen. Ein gewisser Anfangsbestand war durch den vorhandenen Ahnenpass gegeben.

Es ist nicht bekannt, dass Teerschweler in Zünften zusammengeschlossen waren. Daher ist es erstaunlich, dass Teerschweler immer wieder Teerschwelertöchter heirateten.

Quelle:
Klaus Stahl: Eine Teerschweler-Dynastie in Mecklenburg, FFM 1/2000 S. 235